Welche Therapieoptionen hat man als CIDP-Patient

Wie werden Immunglobuline verabreicht?

Die Therapie mit Immunglobulinen erfolgt als Infusion entweder intravenös oder subkutan. Der Arzt entscheidet gemeinsam mit dem Patienten, welche Form der Behandlung am besten geeignet ist.

 

Immunglobuline können nicht als Tablette eingenommen werden. Sie würden im Magen und Darm abgebaut und damit wirkungslos werden. Daher erfolgt die Behandlung mit Immunglobulinen als Infusion entweder intravenös (in die Vene) oder subkutan (unter die Haut).

Intravenöse Immunglobuline (IVIg)

Schon seit Jahrzehnten werden intravenöse Immunglobuline bei verschiedenen Erkrankungen angewendet. Die Infusion erfolgt in der Regel ambulant im Krankenhaus oder in der Arztpraxis. Dabei dauert die Anwendung meist 1 bis 2 Stunden, abhängig von der Dosis und davon, wie gut der Patient die Immunglobuline verträgt. Der Abstand zwischen den Infusionen beträgt in der Regel drei bis vier Wochen.

 

Subkutane Immunglobuline (SCIg)

Die intravenöse Gabe von Immunglobulinen kann im weiteren Therapieverlauf alternativ auch auf eine subkutane Anwendung umgestellt werden. Das bedeutet, dass CIDP-Patienten nach eingehender fachgerechter Schulung die Infusion zuhause oder auch auf Reisen selbst durchführen können. Sie wird daher auch Heimselbttherapie bezeichnet. Die Infusionen unter die Haut erfolgen meistens wöchentlich. Die erforderliche wöchentliche Dosis kann in Absprache mit dem Arzt auch auf mehrere Tage aufgeteilt werden. Auch die Infusionsdauer kann individuell angepasst werden. Patienten sind dadurch unabhängiger und flexibler, da sich die Therapie leichter in den Alltag integrieren lässt.

Heimselbsttherapie

Erfahren Sie hier mehr zur Heimselbsttherapie mit subkutanen Immunglobulinen.

IVIg oder SCIg – Für wen geeignet?

Beide Formen der Immunglobulin-Therapie führen in vielen Fällen zu einer Stabilisierung der Autoimmunerkrankung. Welche Form für den jeweiligen Patienten am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Entscheidung für eine Therapieform trifft der behandelnde Arzt in der Regel - nach Abwägung aller „Für“ und „Wider“ - gemeinsam mit seinem Patienten.

Bei der Entscheidung für die Infusionsform spielen viele medizinische, aber auch psychosoziale Aspekte eine Rolle, die in der Tabelle aufgelistet sind. Eine Umstellung von intravenöser auf subkutane Therapie kann beispielsweise sinnvoll sein, wenn es zwischen den einzelnen Infusionen durch das Absinken des Immunglobulin-Spiegels im Blut zu einem Nachlassen der Wirkung kommt. Eine Verschlechterung der Symptome (sog. „Wearing-off-Effekt“) ist die Folge. Demgegenüber bleibt der Immunglobulinspiegel bei wöchentlicher subkutaner Gabe gleichmäßig. Ein Abfallen des Immunglobulin-Spiegels zwischen den einzelnen Infusionen, wie es bei IVIg zu beobachten ist, bleibt weitgehend aus. Allerdings bleibt auch der unter IVIg von manchen Patienten erlebte ‚Kick‘ durch den anfangs besonders hohen Immunglobulin-Spiegel und eine damit verbundene rasche Besserung der Symptome direkt nach der Infusion aus.

Eine wichtige Rolle für die Entscheidung spielt der Wunsch nach mehr Selbstbestimmtheit oder besserer Vereinbarkeit von Beruf und Therapie. Zu beachten ist, dass die selbstständige Durchführung der subkutanen Anwendung ausreichende körperliche und mentale Fähigkeiten erfordert.

Relevante Aspekte für eine Umstellung von IVIg auf SCIg

 

Medizinische Aspekte Psychosoziale Aspekte • „Wearing-off-Effekt“ bei IVIg • Nebenwirkungen während bzw. nach IVIg, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Müdigkeit • Schlechte Venenverhältnisse • Gute körperliche und mentale Fähigkeiten zur Durchführung der SCIg-Infusion • Wunsch nach mehr Selbstbestimmtheit (Flexibilität, Unabhängigkeit, Eigenständigkeit, Krankheitskontrolle) • Wunsch nach besserer Vereinbarkeit von Therapie und Beruf • Große Entfernung zur Klinik • Realistische Erwartung für neue Anwendungsform • Therapietreue und Verlässlichkeit des Patienten • Ggf. Unterstützung bei der Anwendungsform seitens Familie / Partner / Umfeld Medizinische Aspekte • „Wearing-off Effekt“ bei IVIg • Nebenwirkungen während bzw. nach IVIg, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Müdigkeit • Schlechte Venenverhältnisse • Gute körperliche und mentale Fähigkeiten zur Durchführung der SCIg-Infusion Psychosoziale Aspekte • Wunsch nach mehr Selbstbestimmtheit (Flexibilität, Unabhängigkeit, Eigenständigkeit, Krankheitskontrolle) • Wunsch nach besserer Vereinbarkeit von Therapie und Beruf • Große Entfernung zur Klinik • Realistische Erwartung für neue Anwendungsform • Therapietreue und Verlässlichkeit des Patienten • Ggf. Unterstützung bei der Anwendungsform seitens Familie / Partner / Umfeld

Interview:<br>Das sagt der Arzt

Interview:
Das sagt der Arzt

Was sagt der Arzt? Lesen Sie hier ein Interview mit Prof. Jens Schmidt zur Therapie mit Immunglobulinen in der Praxis.

Was ist die<br>Therapie zuhause?

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Therapie zuhause?

Die Heimselbsttherapie mit Immunglobulinen bietet CIDP-Patienten eine flexible und eigenständige Behandlung in vertrauter Umgebung.

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