Wie wird die CIDP diagnostiziert?
Die Diagnose ist aufgrund der Vielschichtigkeit und des individuellen Verlaufs nicht einfach. Die ersten Warnzeichen liefern dem Arzt wichtige Anhaltspunkte für den Verdacht einer CIDP. Dieser muss durch weitere Untersuchungen gesichert werden.
Die Differenzialdiagnostik hat zum Ziel eine Verwechslung mit anderen neurologischen Autoimmunerkrankungen wie beispielsweise dem Guillain-Barré-Syndrom (akute Form der CIDP) zu vermeiden. Da beide Erkrankungen ähnliche Symptome zeigen können, besteht eine Verwechslungsgefahr. Auch Diabetes mellitus und Alkoholmissbrauch können zu einer chronischen Polyneuropathie führen. Sie werden deshalb oft fälschlicherweise als Ursache einer Polyneuropathie vermutet, bei der es sich tatsächlich um eine CIDP handelt. Zur Sicherung der Diagnose gibt es eine Reihe von Untersuchungen. Je nach Krankheitsverlauf sind aber nicht alle erforderlich.
Klinische Untersuchung / Anamnese
Eine detaillierte Anamnese der Krankheitsgeschichte bildet die Grundlage für die Diagnose einer entzündlichen Polyneuropathie, wie der CIDP. Hierfür wird der Arzt in einem ausführlichen Gespräch vor allem Lokalisation sowie Intensität der Symptome als auch deren Verlauf erfragen.
Typische Fragen die gestellt werden sind:
- Sind beide Körperseiten von den Symptomen betroffen (symmetrisch) oder nur eine Körperseite (asymmetrisch)?
- Seit wann bestehen die Symptome? Was hat sich innerhalb dieser Zeit verändert?
- Besteht ggf. ein zeitlicher Zusammenhang mit einer Infektion oder einer Operation?
Blutuntersuchung
Elektroneurographie (ENG)
Ultraschall
Lumbalpunktion
Bei der Lumbalpunktion wird mit einer Hohlnadel Nervenwasser im unteren Rückenbereich (zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel) entnommen. Danach wird im Nervenwasser der Eiweißgehalt, der bei CIDP-Patienten häufig erhöht ist, gemessen.
Die Lumbalpunktion wird in der Regel nicht durchgeführt, wenn die Diagnosekriterien für eine CIDP bereits erfüllt sind. Diese Methode dient eher dem Ausschluss anderer Erkrankungen.
Nervenbiopsie
Bei der Nervenbiopsie wird eine Probe aus einem Nerv, häufig aus dem Nervus suralis hinter dem Fuß-Außenknöchel, entnommen. Die Probe wird dann auf mögliche Schädigungen untersucht.
Die Nervenbiopsie wird in der Regel nicht als Routineuntersuchung durchgeführt. Die Methode kommt zum Einsatz, wenn der Verdacht einer CIDP besteht, dieser aber durch klinische, labortechnische, bildgebende und elektrodiagnostische Untersuchungen nicht bestätigt werden konnte. Oder in Fällen, in denen der Verdacht auf CIDP besteht, die Behandlung jedoch kaum oder gar nicht anspricht.